Flexibilität als Schlüssel zu einer erfolgreichen kommunalen Energiewende
Der Anteil erneuerbarer Energie steigt in Deutschland kontinuierlich. Schwankende Einspeisungen sorgen für eine hohe Volatilität am Markt. Viele Marktteilnehmende haben Schwierigkeiten, sich auf die Risiken einzustellen. Volatilität ist aber auch eine Chance: Kommunale Versorger können ihr Erzeugungsportfolio mit einem ausgereiften Flexibilitätsmanagement gewinnbringend einsetzen. Sponsored Post von FORRS Partners GmbH
Was ist Flexibilitätsmanagement und warum müssen auch Stadtwerke „flexibler“ werden?
Obwohl der Ruf nach Flexibilität groß ist, bleibt der Begriff selbst schwammig und wird in den unterschiedlichsten Ausführungen genutzt. Flexibilität ist eben nicht gleich Flexibilität. Und so ist es in der Diskussion um mehr Flexibilität oftmals nicht ganz klar, wo Flexibilität wirklich gebraucht wird und wo bereits genügend Flexibilität im Stromsystem vorhanden ist.
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) definiert Flexibilität im Stromsystem als „die Veränderung von Einspeisung oder Entnahme in Reaktion auf ein externes Signal (Preissignal oder Aktivierung) mit dem Ziel, eine Dienstleistung im Energiesystem zu erbringen“.
Ein sinnvolles und intelligentes Management von Flexibilität stellt einen der ausschlaggebenden Faktoren zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende dar. Tragfähige technische Lösungen wurden und werden von der Branche entwickelt und getestet. Der regulatorische Spielraum, um auf dieser Grundlage angemessene und attraktive Geschäftsmodelle zu realisieren, ist momentan allerdings noch nicht ausreichend und muss zudem weiter europäisch harmonisiert werden.
Flexibilitätsmanagement bietet auch Stadtwerken die Chance, Kosten zu senken und Zusatzerträge zu erwirtschaften. Kommunale Versorger sollten daher strategisch prüfen, wie sie Flexibilitäten nutzen können – und welche Potenziale und Business Cases sich aus dem kontinuierlich wachsenden Portfolio ihrer Erneuerbaren ergeben.
Dabei sollten nicht nur Anlagen im Strombereich wie PV oder Batteriespeicher analysiert, sondern eine sektorübergreifende Analyse mit regionalen Blockheizkraftwerken, Wärmepumpen oder Elektrofahrzeuge durchgeführt werden. Bei allen Business Cases geht es lange nicht mehr nur um einfache Regelenergieeinspeisung - denn der Smart-Meter-Roll-out ermöglicht erstmals ein Flexibilitätsmanagement in der Breite, d.h. unzählige Anlagen lassen sich als „Flexibilitäten-Schwarm“ intelligent einsetzen.
Kann man Flexibilitätsmanagement kategorisieren?
Eine erste Kategorie bilden die netzdienlichen Anwendungen. Dazu gehört etwa das Peak Shaving, um die Kosten gegenüber dem vorgelagerten Netzbetreiber zu senken. Energieseitige Anwendungsfälle sind eine zweite Kategorie, bei der beispielsweise die Kosten für Ausgleichsenergie im eigenen Netzgebiet gesenkt werden kann. Eine dritte Art betrifft den Energiehandel selbst. Hier dient das Flexibilitätsmanagement dazu, Mengen dem Strommarkt zur Verfügung zu stellen und den Ertrag über eine entsprechende Nutzung der verfügbaren Marktoptionen zu maximieren.
Flexibilitätsmanagement ist hochkomplex - daher sollten Stadtwerke Synergien anstreben
Das Potenzial des Flexibilitätsmanagements variiert von Stadtwerk zu Stadtwerk stark und bringt eine hohe regulatorische und technische Komplexität mit sich. Bei einigen Stadtwerken zeichnen sich durch die stärker fluktuierenden Energien schon erste Engpässe im Netz ab. Andere sehen noch keine Dringlichkeit zu handeln. Nur die wenigsten Stadtwerke verfügen über die nötigen Ressourcen für einen Alleingang. Es lohnt sich daher beim Flexibilitätsmanagement Synergien zu nutzen und gemeinsame Kooperationsprojekte anzustreben.
Innerhalb einer Kooperation können beispielsweise die Rentabilität von Quartierspeichern auf der Basis der regulatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen, der Batteriekosten sowie der erwarteten Erlöse für Primärregelleistung und Sekundärregelleistung sowie der Arbitrage an den Day-Ahead- und Intraday-Märkten analysiert werden. Gemeinsam kann die Attraktivität von Ausschreibungen, die die Bundesnetzagentur zur Ermittlung der finanziellen Förderung von Erneuerbaren-Energien- und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen initiiert, bewertet werden. Auch die vielfältigen Erlös- und Einsatzmöglichkeiten von Speichern und die daraus resultierenden Geschäftsmodelle für Stadtwerke sind hochkomplex und sollten als Gemeinschaftsprojekt analysiert werden.
Der Stromhandel ist beim Flexibilitätsmanagement unabdingbar
Üblicherweise werden bilanzielle Mechanismen nicht als Flexibilitätsoptionen angesehen. Aus gutem Grund: Das Bilanzkreismanagement ist doch „lediglich“ der strukturelle Hintergrund, vor dem die (physikalischen) Optionen zur Harmonisierung von Stromproduktion und -verbrauch eingesetzt werden. Doch in den letzten Jahren hat die kurzfristige Vermarktung von Strom so bedeutend zugenommen. Es zeigt, dass sich immer mehr Marktakteure kurzfristig austauschen und so die bestehenden Flexibilitätsoptionen immer effizienter eingesetzt werden. Denn der kurzfristige Stromhandel selbst bietet über den Intraday-Handel eine sehr gute Möglichkeit für eine höhere Netzstabilität - denn letztlich ist das Resultat der zunehmenden Glattstellung von Bilanzkreisen über den Intraday-Handel nichts anderes als eine Stabilisierung der Netze durch die optimierte Synchronisierung von Stromerzeugung und -verbrauch.
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FORRS ist eine führende internationale Strategie- und Managementberatung mit Schwerpunkt auf der gesamten Wertschöpfungskette im Energie-, Finanz- und Risikomanagement. FORRS arbeitet mit Kunden aus den Sektoren Energie, Finanzen und Industrie in Deutschland, in Europa und weltweit.
Wir begleiten unsere Kunden bei der Analyse der Ausgangssituation und bei der Erarbeitung von Strategien, um das Thema Flexibilitätsmanagement zu priorisieren, mit entsprechenden Daten und Technologien zu unterlegen und nach Wunsch auch in Kooperationen mit anderen Partnern umzusetzen.
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