Mit dem Batteriebus zum Innovationspreis
Die ESWE Versorgungs AG hat vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) den renommierten Award „Innovation schafft Vorsprung“ verliehen bekommen! Dabei ging es um die Beschaffung von 120 Batteriebussen inklusive Errichtung der benötigten Lademöglichkeiten und der Einführung eines Betriebshofmanagementsystems. +++ Ein Beitrag der ESWE Versorgungs AG +++
Wiesbaden. Moderne Städte mit ihren neuen Möglichkeiten und Herausforderungen brauchen vor allem eines: eine sichere und zuverlässige Infrastruktur. Deren Aufbau verlangt verlässliche Abläufe – und das gilt nicht nur für die Planung und die Bauausführung, sondern besonders auch für die Einkaufsleistungen. Die ESWE Versorgungs AG ist dafür jetzt ausgezeichnet worden! Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) hat der Abteilung „Materialwirtschaft“ des Wiesbadener Energiedienstleisters den renommierten Award „Innovation schafft Vorsprung“ verliehen.
Mit dem Preis ehrt der Bundesverband bereits seit 2006 Spitzenleistungen öffentlicher Auftraggeber. Schirmherr ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). ESWE Versorgung setzte sich im Finale gegen vier weitere nominierte Projekte durch und gewann die Auszeichnung für einen Auftrag der Schwestergesellschaft ESWE Verkehr. Dabei ging es um die Beschaffung von 120 Batteriebussen inklusive Errichtung der benötigten Lademöglichkeiten und der Einführung eines Betriebshofmanagementsystems.
Als kommunal getragenes Unternehmen (Landeshauptstadt Wiesbaden als Hauptaktionär mit 50,62 Prozent) übernimmt die ESWE Versorgungs AG bereits seit vielen Jahren den Einkauf für andere städtische Gesellschaften, wie die Entsorgungsbetriebe ELW, die Netzgesellschaft sw netz, die ESWE BioEnergie und eben auch für ESWE Verkehrs GmbH. Das elfköpfige Team der Abteilung „Materialwirtschaft“ wickelt dabei jährlich rund 20.000 Bestellungen mit einem Einkaufsvolumen von circa 170 Millionen Euro ab.
„Wir haben Kontakte zu Firmen in ganz Europa“, erzählt Abteilungsleiter Thomas Rosenbauer. „Dabei stellen sich uns täglich neue Herausforderungen, gerade wenn vergaberechtliche Aspekte eingehalten werden müssen.“
Die Bestellung von 120 Batteriebussen für ESWE Verkehr stellte auch für die Einkaufsexperten eine besondere Aufgabe dar. „Das war deutschlandweit der größte Einzelauftrag für Batteriebusse. Es wird die Hälfte einer bestehenden Flotte gegen klimafreundliche Fahrzeuge ausgetauscht werden“, erklärt Rosenbauer. „Und das im laufenden Betrieb.“ Schließlich will ESWE Verkehr das erste europäische Nahverkehrsunternehmen mit ausschließlich lokal emissionsfrei betriebener Bus-Flotte werden. Die Mobilitätswende ist dringend notwendig, denn auch Wiesbaden gehört zu den 70 Städten in Deutschland, in denen der Jahresmittelwert an Stickstoffdioxid überschritten wurde.“
Ein gutes Jahr Vorlaufzeit brauchte es, bis die Bestellung aufgegeben werden konnte. Rosenbauer: „Wir mussten Leistungsverzeichnisse erstellen, Vertragstexte entwickeln.“ Die Ansprüche waren dabei besonders hoch: Nicht nur, dass die Batteriebusse ausschließlich elektrisch angetrieben werden sollten. Auch Fahrzeugkomponenten, wie zum Beispiel die Heizung, mussten elektrisch betrieben werden. Außerdem sollten die Fahrzeuge eine garantierte Reichweite unter definierten Bedingungen erreichen. Die Ladeinfrastruktur war so auszulegen, dass die Fahrzeuge nachts vollständig auf dem Betriebshof geladen werden können. Ein Betriebshofmanagementsystem soll den späteren Betrieb der Batteriebus-Flotte von der Verkehrsleitstelle heraus sicherstellen.
Da die Maßnahme deutlich über dem sogenannten Schwellenwert lag, erfolgte die Beschaffungsmaßnahme nach den Kriterien des europäischen Vergaberechts. Ein frühzeitiger und intensiver Dialog mit relevanten Ministerien auf Bundes- und Landesebene ermöglichte erfreulicherweise die umfangreiche oder großzügige Förderung der Maßnahmen durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit.
„Unser Einkauf und die technischen Bereiche haben alle eingehenden Angebote umfassend ausgewertet und anschließend verhandelt“, berichtet Abteilungsleiter Thomas Rosenbauer. „Nach Ablauf der Informations- und Wartepflicht wurde der Zuschlag an die Mannheimer Firma EvoBus GmbH erteilt, die zum Konzern von Mercedes Buses gehört. Und bereits im November 2019 konnten die ersten elektrisch betriebenen Busse des Typs eCitaro ausgeliefert und in den Probebetrieb von ESWE Verkehr integriert werden.“
Mit Beginn der Corona-Pandemie geriet die Auslieferung der Batteriebusse zwar etwas ins Stocken, dank intensiver Abstimmungen zwischen Einkauf und dem Lieferanten konnten die Lieferpläne aber in einem für den Mobilitätsdienstleister vertretbaren Maß angepasst werden. Bei ESWE Verkehr laufen die Planungen zur Umstellung der restlichen Dieselbusse derzeit weiter auf Hochtouren.
„Die Energiewende und damit der Klimaschutz werden vor Ort in den Städten und Gemeinden vorangetrieben. Kommunale Unternehmen sind hier der Wegbereiter“, sagt Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG. „Deshalb bin ich sehr stolz auf die Leistung unseres Teams und die Auszeichnung durch den BME. Sie zeigt, dass eine durchdachte Planung und konsequente Umsetzung wirklich Vorsprung durch Innovation schaffen.“
„Diese Auszeichnung durch den Bundesverband ist bereits der zweite Preis, der bei ESWE Verkehr indirekt mit der nachhaltigen Umstellung unserer Busflotte in Zusammenhang steht. Auch das zeigt uns, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind und weiter in Richtung null Emission hier in Wiesbaden gehen,“ zeigt sich Jörg Gerhard, Geschäftsführer von ESWE Verkehr, sehr zufrieden.
Der Preis wurde jetzt beim „Tag der öffentlichen Auftraggeber“ vergeben. Für ESWE-Chef-Einkäufer Thomas Rosenbauer steht fest: „Eine solche Auszeichnung holt man nicht mal eben so. Sobald es die Umstände erlauben, werden wir im Team den Sieg gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen von ESWE Verkehr gebührend feiern.“