Die Energiewende braucht innovative und einfache Finanzierungslösungen
Die Energiewende in Deutschland erfordert außerordentliche Investitionen in verschiedenen Bereichen für ein funktionsfähiges Gesamtsystem. Gleichzeitig soll die Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen sichergestellt werden. Es gilt also, die richtigen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Investitionen und die damit verbundenen Finanzierungen zu schaffen, um die Energiewende zu ermöglichen.
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Hoher Investitionsbedarf und Finanzierungsdruck
Aktuelle Berechnungen und Prognosen gehen davon aus, dass die notwendigen Investitionen in ihrer Höhe die bisherigen Ausgaben der Energiewirtschaft verdoppeln oder sogar verdreifachen. Sie umfassen u.a. den Ausbau erneuerbarer Energien, die Modernisierung der Netzinfrastruktur sowie die Entwicklung von Energiespeichertechnologien und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Die vorhandenen Möglichkeiten und Finanzierungsinstrumente im üblichen Geschäftsbetrieb reichen nicht aus, um diese sprunghaft steigenden Investitionen zu decken. Steigende Verschuldungsquoten stellen die Unternehmen wirtschaftlich und bilanziell vor große Herausforderungen – und damit auch die überwiegend kommunalen Anteilseigner. Für eine bezahlbare Energiewende braucht es staatliche Unterstützung und innovative Finanzierungslösungen.
Das energiewirtschaftliche Trilemma wird zu einer Quadratur des Kreises
Die Finanzierung der Energiewende ist geprägt von einem komplexen Zusammenspiel von politischen Vorgaben, wirtschaftlichen Notwendigkeiten und gesellschaftlichen Erwartungen. Politisch werden ambitionierte Ziele gesetzt, wie Net Zero bis 2045 - allerdings, ohne von staatlicher Seite aus selbst zu investieren. Das Umsetzen dieser Ziele erfordert von der Energiewirtschaft erhebliche Investitionen mit sehr langen Laufzeiten. Gleichzeitig sollen die Bürgerinnen und Bürger nicht übermäßig belastet werden, weshalb Regulierung die Ertragsmöglichkeiten der Unternehmen begrenzt. Investoren sind bereit, Kapital bereitzustellen, sehen ihre Renditeanforderungen jedoch durch regulatorische Beschränkungen gedeckelt. Diese Interessenskonflikte müssen gelöst werden, um die Umsetzbarkeit der Energiewende zu gewährleisten.
Innovative Finanzierungsinstrumente für alle Wertschöpfungsstufen
Die bankenregulatorisch üblichen Grenzwerte für einen maximalen Verschuldungsgrad bringen gerade kleinere Energieunternehmen, wie Stadtwerke, an ihre Grenzen. Um die notwendigen Investitionen zu mobilisieren, sind innovative Finanzierungsinstrumente und Anreizsysteme gefragt, die die Eigenkapitalbasis stärken. Das Konzept eines Energiewendefonds bietet durch das Bündeln von Kapital und das Einbeziehen staatlicher Garantien zur Steuerung des Risiko-Rendite-Profils vielversprechende Ansätze für alle Beteiligten. Dabei ist wichtig, dass der Fokus nicht überwiegend auf dem Netzaus- und -umbau liegt, sondern auch auf erneuerbaren Energien (inkl. Wärmelösungen), Elektromobilität, Energiespeichern und der Wasserstoffwirtschaft: Für die Energiewende sind Investitionen in ein funktionsfähiges Gesamtsystem notwendig. Um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, müssen die Finanzierungsinstrumente breit zugänglich und bilanziell sowohl nach HGB als auch IFRS abbildbar sein. Sie sollten vom Banken- und Kapitalmarkt anerkannt und sowohl Stadtwerken als auch Konzernen für eine gesicherte Daseinsvorsorge zugänglich sein.
Einfachheit ist der Schlüssel zum Erfolg
Damit möglichst viele Energieversorger die Energiewende umsetzen und finanziell mittragen können, braucht es einfache Strukturen zur erfolgreichen Finanzierung der Energiewende. Der Zugang zu einem Energiewendefonds muss klar und unkompliziert gestaltet sein. Einfache Finanzierungsinstrumente, die nur teilweise aufs Eigenkapital angerechnet werden, sind oft handhabbarer und flächenwirksamer als komplexe Modelle, die nur von wenigen genutzt werden können.
Interessen der Investoren und politisch-regulatorische Rahmenbedingungen
Privates Kapital lässt sich im Wettbewerb nur mobilisieren, wenn die Investoren ihre Interessen berücksichtigt sehen. Politische Entscheidungen sollten darauf abzielen, nachhaltige Lösungen in Deutschland und Europa zu fördern, ohne die integrierten Ansätze in der Energiewirtschaft zu gefährden. Es ist wichtig, dass die Lösungen auch rechtlich-regulatorisch tragbar sind, insbesondere im Hinblick auf Beihilfevorschriften. Nur mit politischer Unterstützung und passenden Rahmenbedingungen lässt sich Energiewende umsetzen – maßgeblich vorangetrieben von denjenigen, die seit vielen Jahrzehnten bereits eine zuverlässige Energieversorgung sicherstellen.
Fazit
Die Finanzierung der Energiewende in Deutschland stellt die Energiewirtschaft als Garant der Versorgungssicherheit vor große Herausforderungen. Die Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern bedarf erheblicher finanzieller Mittel, stabiler politischer und regulatorischer Rahmenbedingungen sowie innovativer, aber vor allem einfach strukturierter Finanzierungsinstrumente. Der Energiewendefonds bietet vielversprechende Ansätze, sollte jedoch weiterentwickelt werden, um den breiten Anforderungen gerecht zu werden.
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