Die Energiewende beginnt bei den Kund:innen: Wie die Wärmepumpe zum Standard wird
Wir sprechen auf politischen Bühnen viel über eine nachhaltige (Fern-)Wärmeversorgung, die kommunale Wärmeplanung, das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und weitere Regulierungen. Doch viele Hausbesitzer sind verunsichert: Sollte jetzt auf eine Wärmepumpe umgestellt werden oder könnte eine zukünftige Gesetzgebung eine ganz andere Lösung erzwingen? Funktioniert die Wärmepumpe in ihrem Haus überhaupt? Ist sie wirklich die Zukunftstechnologie? Sponsored Post von EWE AG
Unsere Antwort ist klar: Im Massenmarkt des Ein- und Zweifamilienhauses führt kein Weg an der Wärmepumpe vorbei. Während Nah- und Fernwärmenetze in manchen dichteren Wohngebieten eine Lösung darstellen können, bleiben sie für die Mehrheit der Haushalte eine Ausnahme.
Der Heizungsmarkt stagniert – warum der Wärmepumpenhochlauf stockt
Der Absatz im Heizungsmarkt ist im vergangenen Jahr eingebrochen. Auch für 2025 werden vermutlich deutlich weniger Heizungen installiert als ursprünglich prognostiziert. Trotz attraktiver Förderprogramme bleibt der Zuwachs an Wärmepumpen hinter den Erwartungen zurück. Gründe dafür sind Unsicherheiten und Unstetigkeit in der Politik, fehlende Fachkräfte in den Installationsbetrieben und eine schleppende Aufklärung der Verbraucher.
Doch eines steht fest: Ohne einen massiven Hochlauf der Wärmepumpentechnologie ist die Wärmewende nicht zu schaffen. Die Wärmepumpe ist bereits heute für etwa 80 % der Bestandsgebäude ohne große Sanierungsmaßnahmen eine technisch machbare Lösung – und in Neubauten ohnehin alternativlos.
Wärmepumpen als Schlüssel zur klimaneutralen Wärmeversorgung
Die Wärmepumpe bietet entscheidende Vorteile:
- Hoher Wirkungsgrad: Während bei einer Gasheizung aus einer Kilowattstunde Gas nur 0,9 kWh Wärme entsteht, erzeugt eine moderne Wärmepumpe aus 1 kWh Strom im Schnitt bis zu 3,5 kWh Wärme.
- Teil eines modernen Energiesystems: Wärmepumpen können mit PV-Anlagen, Speichern und Wallboxen über ein intelligentes Energie-Management-System interagieren, um Kosten zu senken und das Stromnetz zu entlasten.
- Attraktive Förderung: Staatliche Förderprogramme machen den Umstieg wirtschaftlich interessant, doch die Antragsverfahren müssen durch die neue Bundesregierung verstetigt und im Prozess vereinfacht werden.
Nah- und Fernwärme: Sinnvoll, aber nicht für jeden
Auch der Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen wird eine wichtige Rolle in der klimaneutralen Wärmeversorgung einnehmen. Dies gilt insbesondere für städtische Quartiere oder dicht bebauten Gebiete, wo die sogenannte Wärmeliniendichte sehr hoch ist. Doch diese Lösungen sind oft mit langen Planungs- und Bauzeiten verbunden. Zudem bleiben sie für viele Bestandsgebäude in Einfamilienhausgebieten die wirtschaftlich unattraktivere Option.
Daher muss die Wärmewende technologieoffen, aber pragmatisch gedacht werden: Dort, wo Wärmenetze realistisch sind, sollten sie ausgebaut werden – aber für die große Mehrheit der Haushalte bleibt die Wärmepumpe die praktikabelste Option. Entsprechende Prüf- und Ausschlussgebiete müssen von den Kommunen im Rahmen einer Wärmeplanung schnell benannt werden. Nur so werden Investitionen nicht aufgrund fehlender Transparenz über eine zukünftige Wärmeversorgung verschoben oder gar falsch getroffen.
Fazit: Wärmepumpen brauchen mehr Akzeptanz – und bessere Rahmenbedingungen
Damit die Wärmepumpe in Deutschland zum Standard wird, braucht es entschlossene Maßnahmen:
- Vereinfachung der Förderprogramme, um Investitionshemmnisse zu reduzieren.
- Bessere Kommunikation mit den Verbrauchern, um Unsicherheiten abzubauen.
- Beschleunigung des Ausbaus von Netzinfrastruktur zur Integration von PV, Speichern und Wärmepumpen.
- Mehr Fachkräfte durch gezielte Ausbildungsprogramme für Installateure und Energieberater.
Die Energiewende gelingt nur, wenn sie von Kund:innen her gedacht wird. Für den Wärmesektor bedeutet das: Die Wärmepumpe muss zur selbstverständlichen Wahl für Hausbesitzer werden – durch Aufklärung, attraktive Rahmenbedingungen und eine stabile politische Strategie.
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