Gemeinsam digital | Rückblick auf den Innovationsworkshop vom Leitausschuss Abfallwirtschaft und Stadtreinigung
Interaktion, Gruppenarbeit, heterogene Ergebnisse und neue Ideen – das ist das Resultat des Innovationsworkshops mit dem Leitausschuss der Sparte Abfallwirtschaft und Stadtreinigung vom 9. November 2018. Durch den Tag führte das Team der VKU Innovation. Tage wie dieser zeigen, dass das gemeinschaftliche Arbeiten an innovativen Ansätzen das eigene Unternehmen und die Branche voran bringt und dazu auch noch Spaß macht.
Gastbeitrag von Yvonne Krause, Referentin Abfallwirtschaft und Stadtreinigung VKS
Das InfraLab auf dem EUREF-Campus
Auf Einladung des Vize-Präsidenten Patrick Hasenkamp und des Spartengeschäftsführers Dr. Holger Thärichen stand der Workshop unter dem Motto „Gemeinsam digital - Kollaborative Innovationskonzepte für die kommunale Abfallwirtschaft“. Natürlich sollte der Veranstaltungsort dafür inspirierend sein und war schnell gefunden: der EUREF-Campus in Berlin. Ein Ort, geschaffen für den Austausch und neue Ideen. Das dachte sich auch die Berliner Stadtreinigung (BSR), als sie 2016 ein kooperatives Experiment mit der BVG, den Berliner Wasserbetrieben, der Gasag, Vattenfall, Stromnetz Berlin und Veolia startete und das Coworking-Projekt InfraLab Berlin auf dem EUREF-Campus gründete.
In den Containern des InfraLabs, in denen einst die Produktionsleute der ARD-Talkshow „Günther Jauch“ saßen, denkt man nun über die Zukunft nach. Es ist ein Denk- und Arbeitsraum – für Experimente, bei denen auch Fehler als Teil des Prozesses erlaubt sind. Das InfraLab Berlin steht als Innovationswerkstatt für die Weiterentwicklung visionärer Ideen für ein nachhaltigeres Berlin. Dabei setzen die beteiligten Firmen bewusst auf den Dialog und die Kooperation mit ausgewählten Partnern und schaffen einen Raum für Austausch und Ideenschöpfung. Die strategische Lage auf dem EUREF-Campus erschließt außerdem das immense Potential, ein zusätzliches innovatives Netzwerk in diese Entwicklungsprozesse mit einzubinden. (Quelle: https://infralab.berlin/)
Impulsrede von der BSR
Das bestätigt auch Norbert Pauluweit, BSR-Abteilungsleiter für Energie, Umwelt und Innovationen. In seiner Impulsrede berichtete er nicht nur über die Facetten einer Kooperation auf Augenhöhe und über das Prinzip „Trial and Error“, sondern auch über gemeinsame Projekte. Diese reichen von einer Plattform für Lehrkräfte zur Klimabildung an Schulen über Beiträge für Berlins Weg zur E-Mobility-Hauptstadt bis hin zu einem Smart Business District, einem gemeinsamen Gewerbestandort für alle Partner. Klingt beeindruckend, ist es auch. Vor allem unter dem Aspekt der Unterschiedlichkeit der Partner und der Komplexität der Fragestellungen. Und die Partner scheinen zufrieden zu sein, denn das Projekt soll nach einer Laufzeit von 3 Jahren verlängert werden.
Legosteine, Scheren und Pfeifenputzer
Nach einem inspirierenden Einstieg begann die kreative Arbeit: In Gruppen entwickelten die Teilnehmenden potenzielle Kooperationsmodelle für die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung. Dabei wurden Legosteine, Buntpapier und diverse andere Bastel-Utensilien Teil des Denkprozesses. Der Einsatz hat sich gelohnt, nur 45 Minuten später konnten Modelle präsentiert werden, die sich durch künstlerische Vielfalt und eine Bandbreite an unterschiedlichen Ideen auszeichneten.
Kooperationen für den Fortschritt
Am Ende zeigte sich in allen Modellen, dass brancheninterne und – externe Kooperationen ein wichtiger Faktor auf dem Weg in eine zukunftsfähige Abfallwirtschaft und Stadtreinigung sind. Gleichzeitig wurde deutlich, dass neu zu denken gerade in diesem so etablierten Geschäft und auch auf Baubetriebshöfen eine große Herausforderung ist.
Geschäftsführer Dr. Thärichen betont dazu: „Der gemeinsame Austausch spornt uns an und lässt uns bestimmte Strukturen überdenken. Digitalisierung passiert nicht auf Knopfdruck und sollte im Gesamten eine Bereicherung sein, für die Menschen in den Unternehmen und für den Kunden. Deshalb wird der Leitausschuss der Sparte Abfallwirtschaft und Stadtreinigung VKS auch weiterhin diesbezüglich Tagungen und Workshops durchführen, themenbezogen und ergebnisorientiert für die gesamte Mitgliedschaft der Sparte.“ Anfang 2019 ist das nächste Treffen geplant, wo sich die Vertreterinnen und Vertreter mit der Fragstellung beschäftigen, welche Rolle LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) für kommunale Unternehmen im Kontext Smart City spielen kann.
Sie haben ebenfalls Interesse an einem Innovationsworkshop für Ihr Unternehmen oder auch unternehmensübergreifend? Wenden Sie sich für Details gern direkt an Arne Sildatke.