Innovation im Stadtwerk: 3 Fragen an Diana Rauhut, Mitglied des Vorstands der Mainova AG

Innovation im Stadtwerk: 3 Fragen an Diana Rauhut, Mitglied des Vorstands der Mainova AG

Voting geschlossen! Die sechs Nominierten für den STADTWERKE AWARD 2023 stehen fest! Wir stellen Ihnen die Projekte vor, heute: „Franky – Wärme aus der Nachbarschaft“ der Mainova AG. Wer das Rennen macht, erfahren Sie auf dem VKU-Stadtwerkekongress 2023 in Köln. Wir sind gespannt, Sie auch?


Mit dem STADTWERKE AWARD werden jährlich Vorzeigeprojekte aus der Stadtwerke-Landschaft prämiert, die die Energiewelt von morgen gestalten. Rund die Hälfte der Projekte greift digitale Ansätze auf, um Prozesse von der Kundenansprache über die Bedarfsplanung bis hin zur Abrechnung und zur Steuerung von Netzen und Anlagen zu optimieren oder neu aufzubauen. Sehr aktiv zeigen sich Stadtwerke auch weiterhin bei der Entwicklung von innovativen Wärmekonzepten und Quartierslösungen sowie in der Kundenbindung und im Personalmanagement.

Die Experten-Jury des STADTWERKE AWARD hat die badenovaNETZE GmbH, die GASAG Solutions Plus GmbH, die Mainova AG sowie die Stadtwerke Lübeck Gruppe GmbH, die Stadtwerke Münster GmbH und die WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH für die Endrunde des STADTWERKE AWARD 2023 nominiert. Die Bekanntgabe der Gewinner und die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des VKU-Stadtwerkekongress 2023.


Projektvorstellung:

Die Mainova AG hat sich mit dem Projekt „Franky – Wärme aus der Nachbarschaft“ qualifiziert. Die Quartierslösung nutzt die Abwärme eines Rechenzentrums, um ein Wohnquartier mit 3.000 Bewohnern mit Wärme zu versorgen. Mit Großwärmepumpen wird die Abwärme der Server von 35 Grad auf 70 Grad Celsius erhöht. Schon heute können 60 Prozent der Wohneinheiten so mit sauberer Wärme versorgt werden. Durch weitere Optimierungen werden bald 75 Prozent der benötigten Wärme im Wohnquartier durch das Rechenzentrum zur Verfügung gestellt. Die innovative und effektive Nutzung von vorhandenen Wärmequellen jenseits der konventionellen Lösungen wird im Frankfurter Gallusviertel vorbildlich umgesetzt und setzt Maßstäbe für eine klimafreundliche Wärmeversorgung.

3 Fragen an Diana Rauhut, Mitglied des Vorstands der Mainova AG:

 

Wärmewende und Digitalisierung stellen das Umfeld von Stadtwerken und regionalen Versorgungsunternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Es erfordert Innovation und Entschlossenheit, mit diesen umzugehen. Wie sind Sie vorgegangen, um den Auftrag kommunaler Daseinsvorsorge weiter zu erfüllen und sich gleichzeitig fit für die Zukunft aufzustellen?

Diana Rauhut: „Als Unternehmen der kommunalen Daseinsvorsorge gehört es zu unserem Selbstverständnis, unserer Verantwortung für Frankfurt und die Region Rhein-Main gerecht zu werden. Nachhaltig zu wirtschaften, fair mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Geschäftspartnern umzugehen, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und uns für eine lebenswerte Region einzusetzen, sind wesentliche Bestandteile unserer inneren Haltung.

Daher hat Mainova ihre Nachhaltigkeitsstrategie fest in der Unternehmensstrategie verankert. Aus diesem Verständnis heraus treiben wir nachhaltige Entwicklungen weiter intensiv voran. Dazu gehören auch innovative, zukunftsfähige Energielösungen wie die Abwärmenutzung für das Quartier Franky. Das Projekt trägt ganz aktiv zum Klimaschutz bei.“

Wenn das Ziel ist, etablierte Prozesse weiterzuentwickeln, neue Lösungen zu denken und bestehende Stärken bestmöglich zu nutzen, welche Erfolgsfaktoren sind aus Ihrer Sicht für die Umsetzung innovativer Projekte in Unternehmen entscheidend?

Diana Rauhut: „Regionale Energieversorger wie Mainova stehen vor großen Herausforderungen. Die Energiebranche wandelt sich grundlegend und mit hohem Tempo. Sie wird dezentraler, digitaler und nutzt neue Technologien. Die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden werden zunehmend individueller und anspruchsvoller. Darauf reagieren wir mit innovativen Produktlösungen und passgenauen Angeboten. Dafür gilt es, Prozesse zu optimieren, die Kosten zu senken und unsere Kundinnen und Kunden von den Vorteilen unserer Produkte zu überzeugen.

Und es bedarf auch eines Kulturwandels – hin zu einer noch stärkeren Kundenorientierung, einer schnellen, flexiblen und übergreifenden Arbeits- und Entscheidungsweise sowie einer außerordentlichen Veränderungsbereitschaft im Unternehmen, bei der die Stärken eines jeden einzelnen genutzt werden. So arbeiten bei Mainova auch agile Teams interdisziplinär in einer transparenten und kollaborativen Arbeitsweise zusammen.“

Und wo fängt man nun an? Haben Sie Tipps, wie Unternehmen in puncto Innovation vom Reden ins Tun kommen?

Diana Rauhut: „Zunächst braucht es eine klar definierte Unternehmensstrategie. Mainova versteht sich als Dienstleister für die Energiewende, der für komplexe Anforderungen einfache Lösungen aus einer Hand anbietet. Für uns ist es ein zentrales Anliegen, unsere Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Für sie wollen wir erste Wahl sein und dafür sorgen, dass Energie für sie einfach funktioniert.

Mit Blick auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden entwickeln wir unsere Produkte und Dienstleistungen stetig weiter und erschließen uns damit innovative Geschäftsfelder.

Entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung ambitionierter Projekte wie der Abwärmenutzung für das Quartier Franky ist die enge Kooperation mit gleichgesinnten Partnern – in diesem Fall mit dem Projektentwickler Instone Real Estate und dem Rechenzentrumsbetreiber Telehouse. Uns verbindet, dass Nachhaltigkeit ein wesentlicher Teil unserer Unternehmensstrategie ist. Und dann heißt es: Gemeinsam einfach machen! So setzen wir wirksamen Klimaschutz in Frankfurt aktiv um.“

Wir bedanken uns für das Interview!

Diana Rauhut

Diana Rauhut studierte Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Energiewirtschaft am Energiewirtschaftlichen Institut (EWI) in Köln. Sie begann ihre berufliche Laufbahn im Jahr 2000 im RWE Konzern als Business Development Managerin in Frankfurt am Main. Es folgten weitere Stationen in Energiehandel und Netzservices im Konzern sowie in der Zentrale der RWE AG unter anderem in den Bereichen Finanzen, Prozesse und IT. Seit 2015 war sie bei der Innogy SE in einer leitenden Position im Geschäftskundenvertrieb und verantwortete hier Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Digitalisierung.

Diana Rauhut ist seit November 2018 Vorständin bei der Mainova AG und verantwortlich für die Geschäftsbereiche Vertrieb, Energiedienstleistungen, Smart City, Kundenservice, IT & Digitalisierung.

Diana Rauhut
Vorständin der Mainova AG

Die Bekanntgabe der Gewinner und die Verleihung des STADTWERKE AWARD 2023 findet auf dem VKU-Stadtwerkekongress am 26. und 27. September 2023 in Köln statt.

VKU-Stadtwerkekongress 2023 - Verstehen. Verbinden. Vernetzen.

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Teaserbild Mediathek © Mainova AG
Foto Diana Rauhut © Mainova AG

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