Neue Standortvorteile nutzen: Seen als nachhaltige Energiequelle
Ein innovatives Energiekonzept der Tilia GmbH am Hainer See bei Leipzig eröffnet Kommunen deutschlandweit neue Möglichkeiten: Dank der Kombination aus Aquathermie und speziellen Rührwerken wird dort ein ganzes Feriendorf mit nachhaltiger Wärme aus dem Wasser versorgt. Die maßgeschneiderte Lösung steht beispielhaft für die Arbeit des Leipziger Energie- und Umweltberaters: Nachhaltig, innovativ, kooperativ. Sponsored Post von Tilia GmbH
Aquathermie in stehenden Gewässern: ein unterschätztes Potential
Wenn ein Gewässer zur Energiegewinnung als Wärmequelle genutzt wird, spricht man von Aquathermie. Bisher wurde sie vor allem für Flüsse als besonders geeignet angesehen, da die ständige Wasserbewegung eine stabile Wärmequelle gewährleistet. Bei Seen bestand hingegen das Problem, dass die Fließgeschwindigkeit fehlt, um Wärmetauschern immer gleich temperiertes Wasser zuzuführen. Am Hainer See bei Leipzig wurde dieses Problem mit einer innovativen Lösung überwunden: Spezielle Oloid-Rührwerke sorgen für eine gleichmäßige Durchmischung des Wassers. Dadurch bleibt die Temperatur um die Wärmetauscher, die unter dem Bootssteg des Hafens installiert sind, konstant, was eine effiziente Nutzung der Aquathermie auch in stehenden Gewässern ermöglicht.
„Oloide sind eine bewährte Rührtechnologie, zum Beispiel in Aquarien oder Kläranlagen. Ihr Einsatz zur effizienten Wärmegewinnung, wie bei diesem Projekt, ist aber einmalig“, erläutert Martin-Joseph Hloucal. Der Diplom-Ingenieur der Tilia ist der Vater dieser Innovation. Dem Oloiden begegnete er in einem früheren Projekt und kam dann auf die Idee zum Einsatz in der Aquathermie.
Das Aquathermie-Pilotprojekt am Hainer See in Leipzig
Die Quartiersenergie GmbH, eine gemeinsame Tochter der Leipziger Stadtwerke und der Tilia GmbH, hat das innovative Aquathermie-Projekt am Hainer See realisiert. Das "Hafendorf Hain", ein Feriendorf mit 17 Gebäuden, 34 Apartments, einem Verwaltungsgebäude sowie weiteren touristischen Einrichtungen, kam mit dem Wunsch einer modernen, nachhaltigen Wärmelösung auf die Tilia zu. Im Zuge eines individuellen Variantenvergleichs vor Ort stellte sich die Aquathermie als ideale Lösung heraus: innovativ und nachhaltig, aber auch wirtschaftlich tragfähig. Ein Team der Tilia erarbeitete das maßgeschneiderte technische Konzept von Grund auf und begleitete die Umsetzung.
Das System basiert auf einer zentralen Wärmepumpenanlage, die die Umgebungswärme des Sees nutzt. Ein 800 Meter langes Nahwärmenetz versorgt die einzelnen Gebäude mit nachhaltiger Wärme. Für Lastspitzen steht ein Gasbrennwertkessel als Rückfalloption bereit. Ein weiterer Vorteil: Im Sommer kann das System umgekehrt betrieben werden, sodass es zur Kühlung der Gebäude beiträgt.
Wie effektiv ist Aquathermie im Vergleich zu anderen Techniken?
Die Lösung bietet Vorteile im Vergleich zu:
• Luft-Wasser-Wärmepumpen:
- Sehr geringe Geräuschemission
- Weniger sichtbar
- 20 % weniger Strombedarf
• Geothermie:
- Geringere Investitionskosten
- Höhere Ergiebigkeit am Standort
- Kein Bohrrisiko
- Geringerer Flächenbedarf
- Wartungsfreundlicher
Bis zu 15.000 Seen in Deutschland bieten Potenzial für Aquathermie
In der Region Leipzig und der angrenzenden Lausitz entstanden durch den ehemaligen Kohleabbau zahlreiche Tagebauseen, die heute überwiegend touristisch genutzt werden, so auch der Hainer See. Diese Gewässer bieten ein erhebliches Potenzial für die Nutzung von Aquathermie zur nachhaltigen Wärmeversorgung. Doch nicht nur in Mitteldeutschland, sondern bundesweit existieren zahlreiche stehende Gewässer, die für diese Technologie prädestiniert sind. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland bis zu 15.000 Seen mit einer Fläche von mehr als einem Hektar. Regionen wie die Mecklenburgische Seenplatte, das Fränkische Seenland oder die Alpen und ihr Vorland verfügen über eine hohe Dichte an stehenden Gewässern, die für Aquathermie-Projekte genutzt werden könnten.
Warum ist Aquathermie für Kommunen interessant?
Die Nutzung von Aquathermie in stehenden Gewässern bietet Kommunen und Wasserwerken eine nachhaltige und wirtschaftliche Alternative zur konventionellen Wärmeversorgung. Durch die innovative Kombination von Wärmetauschern mit Oloid-Rührwerken wird ein stabiler Betrieb sichergestellt.
Generell ermöglicht Aquathermie eine hohe Leistungsdichte bei niedrigem Flächenbedarf. Für einzelne Hausgemeinschaften, über touristische Erschließungen bis hin zu ganzen Dörfern in Wassernähe stellt sie eine konkurrenzfähige Alternative dar. Aber auch im Hinblick auf Fernwärmenetze und großtechnische Lösungen gibt es noch riesiges Potenzial.
Gerade in Zeiten steigender Energiepreise und ambitionierter Klimaziele sind kommunale Entscheidungsträger gefordert, neue Wege zu beschreiten. Die Nutzung von Seen als regenerative Wärmequelle kann ein wichtiger Baustein in einer kommunalen Wärmeversorgung sein, die den Herausforderungen der Zukunft gerecht wird. Die Vorteile liegen auf der Hand: eine nachhaltige, effiziente und wirtschaftliche Wärmelösung, die sowohl Umwelt als auch Haushalte entlastet.
Tilia: Verlässlicher Partner für Kommunen
Von der Konzeption integrierter, maßgeschneiderte Energielösungen über ihre Realisierung bis hin zu langfristigen Partnerschaften ist die Tilia für Kommunen seit über 15 Jahren verlässlicher Partner. Wir entwickeln integrierte Lösungen mit unseren Kund:innen und Partnern in den Bereichen Energie, Wasser, Kreislaufwirtschaft, Mobilität und Infrastruktur bis hin zu Digitalisierung. Ziel ist es stets, Veränderungen mit konkreten und messbaren Ergebnissen zu bewirken. Das nennen wir Impulspartnerschaft®. Gemeinsam entwickeln wir innovative Dienstleistungen und Infrastrukturen, verbessern die betriebliche Leistung und unterstützen bei der Erreichung der Energie- und Wärmewende. Sprechen Sie uns an!
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